Damit Sie am Ende des Ihres Druckauftrages perfekte bedruckte T-Shirts erhalten, steht am Anfang immer eine Vektorgrafik. Doch was ist eine Vektorgrafik überhaupt? Worin unterscheidet sie sich von der Pixelgrafik? Und warum ist sie für den Textildruck von Bedeutung?
Mit diesem Artikel möchten wir Ihnen alle wichtigen Fragen rund um Vektorgrafiken so einfach wie möglich beantworten und Sie bestmöglich für Ihren nächsten Textildruck vorbereiten.
Was ist nun eine Vektorgrafik?
Vektorgrafiken bestehen nicht aus einzelnen Bildpunkten, sondern aus Formen und Kurven. Eine Linie wird zum Beispiel nicht als Aneinanderreihung von vielen Bildpunkten mit gleichen Farbinformationen, sondern als Verbindung zwischen zwei Punkten gespeichert. Ein Kreis wird aus der Information des Mittelpunktes sowie des Radius gespeichert usw.
Komplexere Formen mit uneinheitlicher Geometrie werden mit Kurvenpunkten bzw. Bézierkurven bestimmt. Hierbei werden Berührungslinien (=Tangenten) und deren Mittelpunkte (=Tangentenmittelpunkte) verwendet, um die Form zu definieren.
Neben den Informationen zu den Formen, werden Informationen zu Farben, Farbtiefe, Füllfarben, Strichstärken etc. abgespeichert. Vektorgrafiken werden vor allem für Logos, Illustrationen, technische Zeichnungen sowie Schriftzüge verwendet.
Was ist eine Pixelgrafik?
Anders sieht es bei Rastergrafiken aus. Hier wird innerhalb eines Rasters einzelnen Elementen (den Pixeln oder Bildpunkten) eine eindeutige Farbinformation zugewiesen. Die einzelnen Pixel ergeben zusammen das gesamte Bild. Auf diese Art und Weise lassen sich neben einfachen geometrischen Formen oder Text auch komplexere Grafiken wie Fotos und Gemälde digital darstellen.
Warum ist der Unterschied im Textildruck so relevant?
Neben der Art und Weise wie die Grafikdaten in den verschiedenen Dateiformaten abgespeichert werden, ist die Skalierbarkeit der verschiedenen Formate einer der wesentlichen Unterschiede. Skalierung bedeutet einfach ausgedrückt Vergrößerung oder Verkleinerung einer Grafik.
Durch die genaue Anordnung vieler einzelner Pixel bei Rastergrafiken, ist eine Vergrößerung nur unter Qualitätsverlust möglich. Der Computer muss die neue, vergrößerte Grafik selbst errechnen und erzeugt so diesen Qualitätsverlust. Die Grafik wird gewissermaßen überdehnt und unscharf.
Man spricht in diesem Falle auch vom Treppeneffekt. Die Pixel werden so deutlich, dass sie wie eine Treppe aussehen.
Anders sieht es bei Vektordaten aus. Da dort nur die Verhältnisse sowie die Informationen zu den einzelnen Formen gespeichert sind, diese jedoch nicht fest mit einer bestimmten Größe der ausgegebenen Grafik verknüpft sind, lassen sich Vektordaten ohne Qualitätsverlust beliebig vergrößern. Dadurch werden sie zur idealen Datengrundlage für jegliche Druckerzeugnisse. Also auch den Textildruck.
Die Gegenüberstellung verdeutlicht den Qualitätsverlust bei Pixelgrafiken (linke Abbildung) sehr gut. Bei der Vektorgrafik (rechte Abbildung) hingegen kann nach Belieben vergrößert oder verkleinert werden. Die Bildqualität bleibt fortwährend hoch.
Wie erkennt man eine Vektorgrafik?
Es gibt zwei Wege eine Vektorgrafik zu erkennen:
1. Über die Vergrößerung: Hat man eine Grafik vorliegen und vergrößert diese stark (je nach Qualität mindestens 400 %) und kann keinen Qualitätsverlust feststellen, hat man es mit einer Vektorgrafik zu tun. Besonders augenfällig ist dies an den Rändern der Grafik, die in keiner Weise „ausgefranst“ erscheint. Im Gegensatz dazu sind Ränder einer Pixelgrafik bei derartiger Vergrößerung unklar und verschwommen.
2. Über die Dateiendung: Anhand der Dateiendung können Sie in der Regel eine Vektorgrafik schnell identifizieren.
Vektordateiformate sind:
- .eps: Encapsulted PostScript
- .svg: Scaleable Vector Graphics
- .pdf: Portable Document Format
- .ai: Adobe Illustrator
- .cdr: CorelDraw
Pixeldateiformate sind:
- .jpg bzw. .jpeg (Joint Photographic Experts Group)
- .gif (Graphic Interchange Format)
- .bmp (Bitmap)
- .psd (Photoshop Document von Adobe Photoshop)
- .png (Portable Network Graphics)
Jedoch gibt die Dateiendung nicht immer vollends Klarheit, ob es sich um eine Vektordatei handelt oder nicht. Pixeldateien können nämlich auch als .eps-, .pdf-oder .ai-Dateien gespeichert werden. Während .psd-Dateien auch Vektorgrafiken enthalten können. Im Zweifel nutzen Sie einfach die erste Methode.
Vektordaten können als Raster- bzw. Pixelgrafiken abgespeichert werden, während der umgekehrte Weg keinen Sinn ergibt bzw. die Druckqualität nicht erhöht. Aus Rasterdaten bzw. Pixeln können nämlich nicht automatisch Vektoren erstellt werden.
Wie können Vektorgrafiken erstellt werden?
Auf dem Markt gibt es zahlreiche Vektorgrafikprogramme. Darunter kostenpflichtige wie Adobe Illustrator, CorelDraw oder Affinity Designer.
Aber auch kostenfreie Software wie Inkscape, die ebenfalls gute Dienste leisten. Sollten Sie nicht so viel Geld ausgeben oder nur gelegentlich Vektorgrafiken erstellen wollen, dann ist das Open-Source-Vektorprogramm vollkommen ausreichend.
Wichtig bei Ihrer Wahl: Es muss sich um ein vektorbasiertes und nicht um ein pixelbasiertes Bildbearbeitungsprogramm handeln. Letztere erstellen Pixelbilder bzw. Rasterbilder und sind daher ungeeignet.
Die letzte Prüfung vorm Druck
Wenn Sie uns Schriften und Logos als Vektorgrafiken übergeben, vereinfacht dies den kompletten Druckprozess.
Wir können effektiver arbeiten. Es kommt zu weniger Fragen. Und Sie gelangen schneller zu Ihren günstig und professionell bedruckten Textilien.
Daher bitten wir Sie Ihre Daten ein letztes Mal zu prüfen, bevor Sie eine Druckanfrage stellen. Aber keine Sorge. Wir bedrucken Ihre Sweatshirts oder Hoodies erst dann, wenn ein einwandfreies Druckergebnis zu erwarten ist.
Zusammenfassung
- Vektorgrafiken bestehen aus Formen und Kurven. Pixelgrafiken aus einzelnen Punkten bzw. Pixeln.
- Aufgrund der Skalierbarkeit ohne Qualitätsverlust eignen sich Vektorgrafiken besser für den Textildruck.
- Vektorgrafiken unterscheiden sich von Pixelgrafiken entweder durch die Dateiendung oder durch die Skalierung . Vektorgrafiken wirken nicht ausgefranst, wenn man sie vergrößert. Sie bleiben immer randscharf.
- Es gibt kostenpflichtige (Adobe Illustrator) aber auch kostenfreie Tools (Inkscape), mit denen Sie Vektorgrafiken erstellen können.
- Wer eine Vektorgrafik gleich zu Beginn des Druckauftrags einreicht, kann schneller seine T-Shirts bedrucken lassen.