Fruit of the Loom und Nachhaltigkeit. Zwei Begriffe, die im Umfeld Promotion-Textilien nicht unbedingt synonym verwendet werden. Zu Recht? Wir haben uns damit beschäftigt, wie von Fruit of the Loom mit dem Thema umgeht, welche Ansätze das Unternehmen verfolgt und wie es diese umsetzt. Der Ort, der hier eine tragende Rolle spielt: die herstellereigene Fabrik im Norden Marokkos. Die Eindrücke, die es dort zu gewinnen gibt, zeigen: Nachhaltigkeit ist mehr als Zertifikate und Siegel.
Umwelt und Ressourcen – Nachhaltigkeit für das Ökosystem
Textilproduktion ist – nicht nur beim Baumwollanbau – wasser- und energieintensiv. Stellt schon dies eine immense Umweltbelastung dar, gesellt sich mit dem Einsatz verschiedener Chemikalien beim Färben und anderen Prozessen ein weiterer belastender Faktor dazu. Ergo: Textilproduktion ist oft ein schmutziges Geschäft.
Eines, das sich mithilfe moderner ganzheitlicher Produktionsprozesse säubern lässt. Mit seiner 2008 nahe Rabat eröffneten Fabrik hat sich Fruit of the Loom Ressourcenschonung nicht nur auf die Fahnen geschrieben, sondern auch begonnen, diese ernsthaft anzugehen. Am Standort, der 90 Prozent der Textilien für den europäischen Markt produziert, kommen drei Viertel der verbrauchten Energie aus erneuerbaren Quellen – hauptsächlich Windkraft. Beinahe zwei Drittel des genutzten Wassers werden aufbereitet und wiederverwertet. Echte Meilensteine, die jedoch nicht das Ende der Fahnenstange sein sollen:
Um seinen negativen Impact weiter zu senken, hat Fruit of the Loom einen ambitionierten Nachhaltigkeitsplan aufgestellt. Dieser sieht unter anderem vor, die Treibhausgasemissionen bis 2030 um weitere 50 % (im Vergleich zu 2021) zu reduzieren.
Fazit:
Fruit of the Loom produziert Textilien für den europäischen Markt auf umwelttechnisch hohem Niveau, setzt sich ambitionierte Ziele in Sachen Recycling und Nutzung erneuerbarer Energien und ist hier auf einem guten Weg.
Nachhaltige Fertigung: ★★★★☆
Und die Baumwolle? Nachhaltige Fasern bei Fruit of the Loom
Die Verarbeitung ist die eine Seite, Rohstoffgewinnung die andere. Wie ist die Marke hier aufgestellt? Es ist klar festzustellen, dass Fruit of the Loom keine zertifizierte Bio-Baumwolle verwendet und dies – so legen es unsere Recherchen zumindest nahe – auch nicht anstrebt. Als Mitglied der Initiative Better Cotton und des Programms Cotton Leads bemüht sich Fruit jedoch um nachhaltigere Baumwollproduktion und verwendet dabei fast ausschließlich US-Baumwolle. Und allein dieser Fakt garantiert einen gewissen Grad an Umweltschonung. Denn …
- … 64 % der US-Anbaufläche für Baumwolle werden gar nicht künstlich bewässert, 31 % werden zusätzlich bewässert und nur 5 % werden vollständig bewässert
- … der Wasserverbrauch beim Baumwollanbau pro Quadratmeter wurde in den USA seit 1980 um 50 % verringert
- … die Produktion von einem Kilogramm Baumwolle in den USA benötigt heute 30 % weniger Fläche als 1980
- … die Bodenerosion beim Anbau von Baumwolle in Amerika wurde seit 1980 um 50 % reduziert
- … der Einsatz von Insektiziden wurde seit 1980 ebenfalls um 50 % verringert
Fazit:
In Sachen Baumwollanbau geht Fruit of the Loom einen Mittelweg zwischen nachhaltigem und konventionellem Anbau. Hier besteht noch Luft nach oben.
Nachhaltige Rohstoffgewinnung: ★★★☆☆
Safety first – gute Bedingungen für faires Produzieren in Marokko
Die modernen Bedingungen am Standort Skhirat sorgen nicht nur für eine Verbesserung der Umweltbilanz von Fruit of the Loom. Auch der “Faktor Mensch” – seine finanzielle, soziale, medizinische und allgemeine Sicherheit – spielt eine für die Region außergewöhnlich große Rolle.
Im Gegensatz zur allgemeinen Situation im Land – Marokko wird wegen der Verletzung zentraler Gewerkschaftsrechte – kritisiert, bietet Fruit of the Loom fortschrittliche Arbeitsrechte. Neben der Freiheit, Gewerkschaften zu gründen, garantiert der Hersteller freien Zugang zu Aus- und Weiterbildungsmaßnahmen und setzt Maßstäbe vor allem in Sachen Arbeitsbedingungen und -sicherheit. So sind kostenlose medizinische und zahnärztliche Versorgung, An- und Abtransport zum Arbeitsplatz, sehr gute Beleuchtung, moderne Fusselabsaugsysteme, ein fortschrittliches Brandschutz- und Sprinklersystem sowie eine maximale Entfernung zum nächsten Fluchtweg von maximal 50 Metern Standard.
Die Löhne für die Arbeiterinnen und Arbeiter entsprechen jedoch – nach unseren Recherchen – nur dem Mindestlohn. Allerdings verpflichtet das Unternehmen auch alle Lieferanten entlang der Wertschöpfungskette, seinen Angestellten diesen zu zahlen. Darüber hinaus ist der gesetzliche Mindestlohn in Marokko zwar vorgeschrieben, wird aber bei weitem nicht überall durchgesetzt. So arbeiten zigtausend Menschen im Land für weniger Lohn. Die erwähnten Zusatzleistungen bei Transport und Gesundheit helfen dabei, mit dem gezahlten Lohn die Lebenshaltungskosten auch tatsächlich zu decken.
Last but not least ist die Repräsentanz von Frauen bei Fruit of the Loom – insbesondere in Führungspositionen – hoch. Im ansonsten von Männern dominierten Management stellt ein Frauenanteil von 43 Prozent eine echte Seltenheit und ein Alleinstellungsmerkmal dar. So spielen weibliche Angestellte nicht nur wie so häufig in der Arbeiterschaft eine dominierende Rolle, sondern bestimmen auch die Ausrichtung des Unternehmens mit. Auch dies ein Zeichen für die fortschrittliche Denkweise Fruit of the Looms im gesellschaftlichen Bereich.
Fazit:
Gesellschaftlich und in Sachen Sicherheitsaspekte, ist Fruit of the Loom Vorreiter in Marokko. Lohnpolitisch besteht noch Luft nach oben, auch wenn das Unternehmen seinen gesetzlichen Verpflichtungen nachkommt.
Nachhaltige Rohstoffgewinnung: ★★★☆☆